Nachbericht zum FFZ Jahrestreffen am 27. und 28. Januar 2017 in Garching
Zukunft der Radiologie? Radiologie der Zukunft!
Wie sieht die Zukunft der Radiologie aus? Wie verändert sich unser tägliches Arbeiten in den nächsten Jahren?
Bei unserem 6. FFZ-Jahrestreffen haben wir uns mit diesen Fragen intensiv beschäftigt. Der Workshop hat forschungsbegeisterten, jungen Radiologen die Möglichkeit zum Austausch geboten, untereinander und ebenso mit hochrangigen Experten.
In diesem Jahr waren wir Gast im GE Global Research Center in Garching. Im Mittelpunkt des ersten Tages standen Vorträge zu den Chancen und Auswirkungen von Radiomics, Computer assistierter Befundung und Big Data. Themen, die zurzeit in aller Munde sind und den Arbeitsalltag von Radiologen in der Forschung und in der Patientenversorgung dramatisch verändern werden.
Professor Goyen hat uns einen exklusiven Einblick in die Welt von GE zu Big Data gegeben. Die Bedeutung der Nutzung aller uns zur Verfügung stehender Daten wurde von Professor Kikinis betont. Nur so ist eine individualisierte, patientenorientierte Medizin möglich. Hierfür müssen wir alle Daten quantifizieren, reproduzierbar erfassen und auswerten können.
Professor Lotz und Professor Schönberg haben die Wichtigkeit von computerunterstützter Diagnose und die Integration aller zu erfassenden Daten in einen Gesamtkontext zur optimalen Patientenversorgung unterstrichen. In diesem Zusammenhang wurde das aktuelle White Paper „Mehr Qualität in der personalisierten Medizin mit Radiomics“ vorgestellt. Es ist deutlich geworden, dass wir interdisziplinär mit Informatikern, Mathematikern und vielen andern Disziplinen arbeiten müssen, um diese hochgesteckten Ziele zu erreichen.
Den Höhepunkt des ersten Tages bildete die von Dr. Lohwasser moderierte Podiumsdiskussion. Alle Spezialisten aus Forschung, Entwicklung und klinischer Versorgung kamen an einen Tisch und haben gemeinsam mit uns FFZlern diskutiert, wie wir die Zukunft zum Besten gestalten können. Die Diskussion klang dann in informeller Runde bei einem gemeinsamen Abendessen aus.
Der zweite Tag war neuen, innovativen Bildgebungsmethoden gewidmet. Führende Experten auf den Gebieten der molekularen (Professor Wildgruber) und optoakustischen (Dr. Bühler) Bildgebung sowie der Spektral-Computertomographie (Dr. Noël) haben ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte vorgestellt. Dabei konnten wir deutlich über unseren täglichen radiologischen Tellerrand hinausblicken. Faszinierend war der Ausblick auf die zukünftigen Anwendungsbereiche der bis jetzt noch vorranging experimentellen Bildgebungsmethoden. Am Ende des Programms stand ein Update zur NAKO Gesundheitsstudie durch Professor Bamberg – liebe Forscher – los geht’s mit Big Data! Ran an die DFG-Anträge!
Unser Ziel, einen Blick in die Radiologie der Zukunft zu werfen, wurde erreicht. Zwei spannende Tage haben natürlich nicht gereicht alle Probleme anzusprechen, geschweige denn zu lösen, aber ich denke wir sind motiviert auf einem guten Weg :-)
Ganz herzlichen Dank an alle Referenten und an alle Teilnehmer für die spannenden und anregenden Diskussionen, die uns noch lange nach dem Treffen beschäftigen werden!
Nun ist es an uns die Radiologie der Zukunft zu gestalten!
Dr. med. Thekla Oechtering, UKSH Lübeck
Stellvertretende Sprecherin des FFZ-Programms